Lunga

> Lunga – die Große der Treshnish Isles

Noch nicht wissend, ob wir nach Lunga kommen, fuhren wir früh nach Tobermory. An der Touristikinfo (Visitor Information) sagt man uns: „Klar, kein Problem. In 15 Minuten geht es los.“ So schnell hatten wir damit noch nicht gerechnet. Es begann ein Wettlauf mit der Zeit. Kamera zusammen packen, Kleidung wählen, Handschuh, Mütze, Schal, denn auf dem Boot ist es kalt, Drohne zusammen packen, Handy mitnehmen und dann als letztes Einchecken auf dem Schiff.

Auf das Drohnenfliegen haben wir uns gefreut, aber in der Eile das Kabel vergessen. So wurde die Freude zum Ballast 🙁

Nach fast 1,5 Stunden erreichten wir die Basalt-Insel Staffa. Wir entschieden uns in der Stunde Aufenthalt, Richtung Höhle aufzubrechen. Nach guten fünf Minuten erreicht man die Höhle, die von Basaltsäulen nicht nur an den Wänden umstellt, sondern auch am Boden und an der Decke umsäumt wird. Es wirkLicht wie eine Kathedrale und schon viele bekannte Dichter, Denker und Musiker haben sich von dieser Insel angesprochen gefühlt.

Der Klang von Telkes Singen war deutlich zu hören und es umfasste mich eine Gänsehaut, die nur langsam abklang. Wieder zurück an Board ging es weiter nach Lunga, unserem eigentlichen Ziel. Zwei Stunden Aufenthalt sind viel zu kurz, um die Insel annähernd kennenzulernen und doch blieben wir, nach einem knapp fünf minütigem Aufstieg, bei den Papageientauchern hängen. Auf einem 200 Meter langem und gut begehbaren Klippenstreifen, tummeln sich hunderte von Papageientauchern (Puffin) beim Laufen, Fliegen, Kämpfen, Fisch-füttern, …

 

Obwohl wir nur auf diesen 200 Meter Streifen blieben, war die Zeit zu kurz. Mit viel Glück hat man zwei Augenblicke mehr, um zwischen Landung und ‚Einlochen‘ in die Bruthöhle sie mit Fisch zu fotografieren. (Es sah tatsächlich so aus, als würde ein bunter, schwarz-weißes Ei mit Fischlandung einpuppten.) Auch einen kleinen Jungvogel zu entdecken, der seinen grauen Schnabel in die Sonne hält, bleibt selten.

Auf dem Rückweg gab es noch ein Bonbon oben drauf:

Die ersten Rufe waren ‚Wale‘. Hastig die, noch von den Puffins eingestellte Kamera in die Hand, nach vorne zum Bug, um Ausschau zu halten. Schnell stellte sich heraus, keine Wale  – Delphine! Und keine 100 Meter entfernt, sondern zwei Meter vor dem Bug, direkt unter der Wasseroberfläche schwammen sie vor dem fahrenden Boot. Ab und an auftauchend, um Luft zu holen, hatte man das Gefühl, sie spielten mit dem schwimmenden Gefährt. Dann, keine 3-4 Meter entfernt: springende Delphine mit Baby. Wie gerne hätten wir gute Aufnahmen gemacht, wenn das Teleobjektiv nicht gewesen wäre, was das Fotografieren zu einem spannenden Unterfangen machte. Die Ergebnisse werdet ihr noch sehen, spätestens wenn wir zurück sind.

Morgen ist Regen angesagt, daher wird es ein Reisetag zu unserem nächsten Platz. Wir sind gespannt, wohin es morgen weiter geht. Ist das Wetter, wie immer besser, als angesagt und beschert uns ein Spiel aus Sonne, Wolken und Regen?